1. Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Monheim

Vom 30. September bis 01. Oktober fand der erste Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Monheim statt. Doch was ist das eigentlich? Berufsfeuerwehren trifft man in deutschen Städten ab einer Einwohneranzahl von mindestens 100.000 Einwohnern an. Dort sind hauptamtliche Feuerwehrdienstleistende angestellt, die rund um die Uhr auf Bereitschaft sind. Meist wird dort neben dem Feuerwehrdienst auch ein Teil des Rettungsdienstes oder der „First Responder“ gefahren. Neben den Einsätzen gibt es Übungen und Schulungen zu relevanten Themen im Einsatzgeschehen. Genau so einen Ablauf hat unsere Jugend nun erfolgreich absolviert.

Begonnen wurde am Samstag, den 30. September um 10:00 Uhr zum Dienstantritt im Feuerwehrhaus. Dort gab es eine kurze organisatorische Einleitung und die Bekanntgabe des weiteren Tagesablaufs. Kurz danach ging es auch schon mit dem ersten Schulungsthema „Verhalten in verrauchten Gebäuden“ los. Nicht lange dauerte es, bis der erste Alarm einging. „Unklare Rauchentwicklung“ lautete das Stichwort. Mit acht Jugendlichen, vier Betreuern und zwei Helfern aus der aktiven Wehr fuhren wir zum alten Edeka-Gebäude, in dessen Keller durch eine Nebelmaschine ein Brand simuliert wurde. Normalerweise geht man in solchen Fällen nur unter Atemschutz in das Gebäude. Dieses Mal aber sollten die Jugendlichen ein Gefühl dafür bekommen, wie man in unbekannten, verrauchten Gebäuden die Orientierung nicht verliert und sich systematisch von Raum zu Raum bewegen kann. Schließlich entdeckten sie noch eine bewusstlose Person, die mittels Schleifkorbtrage erfolgreich gerettet werden konnte. Anschließend wurde das Gebäude belüftet und ein kleiner Brand im Hinterhof gelöscht.

Im Feuerwehrhaus wurden die Fahrzeuge wieder einsatzklar gemacht. Inzwischen war es 12:30 Uhr und das Knurren der Mägen war deutlich zu hören. Da die Berufsfeuerwehrler für die Versorgung des Personals und die Pflege des Gebäudes zuständig sind, mussten auch die Jugendlichen beim Kochen an den Herd. Vorher wurde gemeinsam entschieden, dass es Spaghetti mit Tomatensoße geben sollte. Am Ende hat es allen geschmeckt.

Das nächste Schulungsthema drehte sich um die Erste Hilfe. Dazu konnten wir erfreulicherweise auf die Kompetenzen des Donauwörther Notarztes Philipp Betz zurückgreifen, der den Jugendlichen aus der Sicht des Rettungsdienstes das Herangehen an Verkehrsunfälle und Maßnahmen beim Auffinden bewusstloser Personen erklärte. Auch die richtige Verhaltensweise gegenüber Patienten und beruhigende Maßnahmen waren ein Thema. Nichtsdestotrotz durfte natürlich auch hier eine kleine Übung nicht fehlen (die abermals erfolgreich gemeistert wurde). An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Herrn Betz für seine Zeit.

Nun stand der Aufbau des Nachtlagers auf dem Plan. Dazu wurde der Schulungsraum teilweise geräumt und mit den Feldbetten bestückt, die jährlich für das Jugendfeuerwehrzeltlager genutzt werden. Doch wie es manchmal eben so ist, ging mitten im Aufbau ein weiterer Alarm ein. „Brand Industriegebiet“ war das Stichwort. Löschaufbau und Brandbekämpfung wurde in der Vergangenheit des Öfteren geübt, daher waren die beiden Themen kein völlig unbekanntes Terrain. Auf dem Hof der Firma Lackner Transporte konnten wir einen Brand mit alten Paletten realisieren. Dazu wurde von den Jugendlichen eine Löschwasserversorgung über einen Unterflurhydranten sichergestellt und der Palettenbrand mit drei C-Rohren gelöscht. Mithilfe der Wärmebildkamera kontrollierten die Anwärter, ob auch wirklich jedes Glutnest im Palettenstapel abgelöscht wurde, damit sich das Feuer nicht wieder neu entzünden kann. Nach dem Rückbau der Löschwasserversorgung rückten wir wieder ins Feuerwehrhaus ein.

Inzwischen war es kurz nach 18:00 Uhr. Da es noch relativ warm war, wurde der Grill angeworfen. Bei Steak, Bratwürsten und Kartoffelsalat ließen wir es uns schmecken und die vergangenen Ereignisse Revue passieren. Gegen 20:00 Uhr startete der letzte Ausbildungspunkt für diesen Tag: Schaumwirkung/-bildung und dessen Einsatzmöglichkeiten. Danach hatten sich die Jugendlichen aber endgültigen ihren „Feierabend“ verdient. Bei Spielen und einem Film ließen sie den Tag ausklingen.

Statt des Weckers schrillten am nächsten Morgen die Alarmglocken. Mit dem Stichwort „Vermisste Person“ ging es um kurz nach sieben in die Schulstraße. Es dauerte nicht lange, bis die Jugendlichen die regungslos am Boden liegende Person in einer Nische fanden. Sogleich wurde das am Vortag gelernte in puncto Erste Hilfe angewandt und der Patient stabilisiert. Nachdem der Rettungsdienst übernommen hatte, war der Einsatz für die Jugendfeuerwehr abgeschlossen.

Um halb neun war wieder Aktivität in der Küche. Am Tag zuvor wurden 20 Paar Weißwürste eingekauft, die in drei Töpfen gekocht wurden. Mit frischen Semmeln und Brezen war das ein leckerer Start in den Tag. Gegen zehn Uhr ging es dann auch schon wieder weiter. Das Abbinden von Betriebsstoffen stand als Nächstes auf dem Plan. Dabei wurde erläuert, auf wie diese gebunden und noch auslaufende Flüssigkeiten aufgefangen werden können. Wie es der Zufall eben so will, ging kurz darauf ein Alarm ein. Eine Ölspur wurde gemeldet.

Gegen Mittag rückte die Jugendfeuerwehr wieder ein und räumte das nächtliche Lager. Zwischenzeitlich wurde als Abschluss Pizza bestellt. Gegen 13:30 Uhr ging das Projekt Berufsfeuerwehrtag so langsam dem Ende entgegen. In einer letzten Besprechung wurden nochmals alle Einsätze durchgesprochen, die Pros und Kontras aufgezählt und Verbesserungsvorschläge genannt. Zusammenfassend kann man sagen, dass es tolle und erlebnisreiche 27,5 Stunden waren. In einem waren sich dann auch alle einig: Nächstes Jahr darf der Berufsfeuerwehrtag im Kalender auf keinen Fall fehlen.